Saftkur – was bringt’s wirklich?

Juice it, baby! So funktioniert Saftfasten.
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©Moyo Studio

Kaum ein Trend hat in den letzten Jahren so viel Aufmerksamkeit bekommen wie das Saftfasten. Endlich erholt aufwachen, energiegeladen durch den Tag gehen, einen klaren Blick haben – Juice Cleansing verspricht genau das. Unzählige Saftläden bieten kaltgepresste Säfte in Stores oder online zum Verkauf an. Mit dabei: eine Anleitung, die das Durchführen einer drei-, fünf- oder sieben Tage andauernden Saftkur erklärt. Glaubt man den Versprechen der Hersteller, können die hochkonzentrierten Vitaminbomben in kurzer Zeit den Darm reinigen und den Körper von Schadstoffen befreien. 

Doch was bringt eine Saftkur wirklich? Dienen Saftkuren dem Abnehmen? Und kann man die abgepackten Säfte der Anbieter auch durch selbstgemachte Säfte ersetzen? Dieser Beitrag versorgt dich mit allem, was du zum Thema Saftkuren wissen solltest.

Was ist eine Saftkur?

Das Prinzip einer Saftkur ist einfach: In einem festgelegten Zeitraum wird gänzlich auf feste Nahrung verzichtet. Stattdessen stehen ausschließlich kaltgepresste Säfte aus Obst und Gemüse, ungesüßte Teesorten und Wasser auf dem Speiseplan. Das klingt dir zu langweilig? Unsere Rezepte für ein Infused Water oder Ingwer Shots sorgen für mehr Abwechslung in deinem Glas.

Die modernen Fastenkuren dauern in der Regel zwischen einem Tag und einer Woche. Pro Tag werden zwischen vier und sechs Säfte getrunken. Das Ziel einer Saftdiät ist eine Entlastung des Körpers, die zu mehr Energie und besserer Gesundheit verhelfen soll. Die Meinungen darüber, wie häufig im Jahr mit Säften gefastet werden soll, gehen weit auseinander. Überzeugte der Kur fasten bis zu vier Mal im Jahr. 

Wichtig! Eine moderne Saftkur gilt es nicht zu verwechseln mit der in der Medizin angewandten Heilfastenkur. Alles Wissenswerte zum Thema Heilfasten haben wir dir hier zusammengeschrieben: Heilfasten – das bringt der Verzicht auf Nahrung.

Was bringt eine Saftkur? 

Eins vorweg: Der Mythos, das eine Saftkur sogenannte “Schlacken” – der Begriff steht für ungewollte Schadstoffe – entfernen kann, hält sich hartnäckig, ist aber wissenschaftlich nicht belegbar. Denn, ob du es glaubst oder nicht, Dein Körper ist mit seinen Organen mit einem natürlichen Entgiftungssystem ausgestattet. Leber und Nieren filtern dein Blut und scheiden ungewollte Giftstoffe aus. Dein Darm sorgt dafür, dass wichtige Nährstoffe aufgenommen werden. Warum also Saftfasten?

Was viele nicht wissen: Oftmals ist es unsere Ernährung, die Verdauungsbeschwerden, Müdigkeit und Antriebslosigkeit verursacht. Der Verzicht auf feste Nahrung gleicht einer Auszeit. Die kaltgepressten Säfte sind leicht verdaulich, versorgen den Körper jedoch weiterhin mit den wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen. Offensichtlich ungesunde Lebensmittel wie zucker- und fettreiche Mahlzeiten werden in den Tagen der Kur nicht gegessen. 

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Grüner Saft
©Johner Images

Kann man mit einer Saftkur abnehmen? 

Eine Saftkur dient nicht dazu, in möglichst kurzer Zeit möglichst viel abzunehmen. Nichtsdestotrotz wirst du in den Tagen deiner Saftdiät merklich an Körpergewicht verlieren. Das liegt in erster Linie daran, dass du ausschließlich Flüssigkeit und insgesamt weniger Kalorien zu dir nimmst. Die Folge: Dein Körper entwässert. Sobald du wieder zurück zu fester Nahrung übergehst, wirst du das Wassergewicht wieder “zunehmen”.

Auch, wenn Saftkuren nicht dazu dienen, abzunehmen, können sie ein Kickstart für eine langanhaltende Ernährungsumstellung sein. Mit dem Ende einer solchen Kur haben viele das Bedürfnis, weiterhin gesund und ausgewogen zu essen. Einen nährstoffreichen Start in den Tag sicherst du dir mit unseren bunten Breakfast Bowls. Vollgepackt mit Superfoods, Haferflocken, Getreide & Früchten, gönnst du dir mit den Frühstücksbowl eine richtige Ladung Ballaststoffe.

Die richtigen Säfte für eine Saftkur

Wer zielstrebig in den Supermarkt spaziert, um wenige Minuten später mit Tetrapaks bepackt den Laden wieder zu verlassen, dem sei gesagt: Die wenigsten Säfte aus dem Saftregal eignen sich für das Durchführen einer Saftkur. Dein prüfendes Auge sollte nur Säfte auswählen, die in die Kategorie der Direktsäfte ohne Zusätze fallen. Im besten Fall beinhalten die auserwählten Flaschen kaltgepresste Säfte, da diese mit Abstand am meisten Vitamine und Nährstoffe enthalten. 

Der große Vorteil beim Kauf einer fertig zusammengestellten Saftkur: Du musst dich um nichts kümmern. Zudem bieten die meisten Hersteller ein buntes Paket mit unterschiedlichen Säften an. Wenn der erste Juice of the Day beispielsweise Möhren, Zitronensaft und Ingwer enthält, stecken in der zweiten Flasche eine Kombination aus Grünkohl und Ananas und im letzten Saft des Tages Rote Bete und Apfel. 

Wer sich für die hausgemachte Variante entscheidet, spart zwar Geld, sollte jedoch etwas Zeit für die Zubereitung des Saftvorrats einplanen. Auch bei der Saftkur Marke Homemade ist es sinnvoll, eine Saftpresse zu verwenden, die das auserwählte Obst und Gemüse langsam und kalt presst. Welche Obst- und Gemüsesorten du kombinierst, liegt ganz bei dir. Du solltest jedoch sichergehen, dass du qualitativ hochwertige Lebensmittel verwendest.

Für die Zeitersparnis kannst du die Saftkur einstöpseln und die nötige Menge für zwei Tage vorbereiten. In geschlossenen Flaschen im Kühlschrank aufbewahrt, bleibt der Großteil der Nährstoffe enthalten. 

Was du nicht machen solltest: die frisch gepressten Goodies erhitzen. Zwar werden bei dem Prozess ungewollte Keime abgetötet, jedoch gehen wertvolle Nährstoffe verloren. 

Übrigens: Sowohl bei gekauften als auch bei selbstgepressten Säften, kann sich das Fruchtfleisch am Boden absetzen. Das ist ganz normal. Einmal kräftig schütteln, bitte!

Heidelbeer Saft
©Anjelika Gretskaia

Die Entlastungstage 

Ob online bestellt oder selbst gepresst, bevor du dich nur noch von Saft ernährst, solltest du ein bis zwei Entlastungstage einlegen. Was das bedeutet? An diesen Tagen verzichtest du bereits auf fettige und zuckerhaltige Mahlzeiten und greifst ausschließlich zu frischen Lebensmitteln. Außerdem sollten deine Portionen an diesen Tagen etwas kleiner ausfallen.

Tipps für das Fasten mit Säften 

Du willst das Experiment Juice Cleansing wagen? Dann haben wir fünf Tipps, die dir das Saftfasten erleichtern können.

  1. Wähle einen Zeitraum, in dem du wenig bis keine Verpflichtungen hast. Ein verlängertes Wochenende oder eine Urlaubswoche bieten sich hierfür an.
  2. Beginne eine Saftkur ausschließlich dann, wenn du körperlich gesund bist. 
  3. Achte während deiner Saftkur darauf, dass du ausreichend Ruhephase und Schlaf bekommst.
  4. Trinke neben den frischen Säften weiterhin Wasser. 
  5. Vermeide während deiner Saftfastenkur starke Belastungen deines Körpers. Langsames Spazierengehen ist natürlich erlaub

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Das Fastenbrechen 

Nachdem du deinen letzten Saft getrunken hast, steht das Fastenbrechen bevor. Da du einige Tage auf feste Nahrung verzichtet hast, ist es wichtig, dass du deinen Körper langsam an Mahlzeiten gewöhnst. Lebensmittel, die sich für die Aufbautage eignen, sind beispielsweise kleine Portionen frisches Obst und gedünstetes Gemüse sowie gekochte Kartoffeln oder Reis. 

Mit dem Ende deiner Kur willst du endlich wieder den Kochlöffel schwingen? In unserer großen Rezepte-Datenbank findest du gesunde Inspirationen für deinen Meal Plan. Check it out! 

Mixer mit Gemüse und Obst steht auf dem Tisch
©Maria Fuchs

Saftkur: Unser Fazit

Erholsamer Schlaf, mehr Energie, länger andauernde Konzentrationsphasen – eine Saftkur kann viele positive Wirkungen mit sich bringen. Ob das bei dir der Fall ist, kannst du nur selbst herausfinden. Regel Nr. 1 lautet: Hör auf die Signale deines Körpers und ignoriere Bedürfnisse wie Durst und Ruhe nicht. 

Für alle, die das Ziel haben, ihren Körper in Shape zu bringen, kann eine Saftkur der Kickstart für eine gesündere Ernährung sein. Für eine langfristige Diät ist das Saftfasten allerdings nicht geeignet.

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Artikel-Quellen

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  • Susanne M. Henning Susanne M. Henning et. al (2017): Health benefit of vegetable/fruit juice-based diet: Role of microbiome https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5438379/
  • Jie Zheng et. al (2017): Effects and Mechanisms of Fruit and Vegetable Juices on Cardiovascular Diseases https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5372571/